Wahrscheinlich kommt ein Jeder einmal in diese Situation: Der Orthopäde, übermittelt nach einem MRT-Termin die erschütternde Diagnose: Sie leiden an einer Athrose und/oder haben einen Knorpelschaden. In welchem Gelenk die Athrose und/oder der Knorpelschaden letztendlich sitzt ist im Prinzip egal, denn unser Gelenkknorpel ist in fast jedem Gelenk gleich aufgebaut.

Was nun?

Der Arzt empfohl mir nun, dass ich mich jetzt schonen und mit Sport aufhören soll, Medikamente einnehmen und mich mit einer Endototalprothese gedanklich auseinander setzen soll. Wenn dies der Rat ihres Arztes war: Wechseln Sie ihren Arzt! Knorpelschaden ist zwar ein leidiges Thema, aber man kann durchaus wieder eine Verbesserung erwirken und das ohne Entzündungshemmer und Schmerzmitteln.

Also was nun?

Dazu müssen wir erstmal verstehen, was dieser Knorpel überhaupt ist, und welche Aufgaben der Gelenkknorpel (oder auch hyaliner Knorpel) in unserem Körper übernimmt. 

Um es einfach zu halten, schützt der Knorpel unseren Knochen vor Druckbelastungen und ermöglicht ein reibungsfreies Bewegen. Unser Gelenkknorpel setzt sich grob gesagt aus Zellen (Chondrozyten), kallagenen Fasern und der Matrix zusammen. Die Matrix speichert Wasser und ist in der Lage Druck und Scherkräft weiterzugeben, bzw. abzufangen. Es funktioniert ähnlich wie ein Wasserkissen. Die kollagenen Fasern geben diesem Wasserkisse Festigkeit wie ein Grundgerüst und die Zellen bauen die in der Matrix vorhandenen Strukturen wieder auf.

Der Knorpel braucht nur einen spezifischen Reiz, um sich „aufzubauen“, dieser Reiz ist Druck. Und diesen Druck bekommen wir durch Bewegung. 

Wenn Bewegung nun aber den Knorpel aufbaut, wieso gibt es so viele Menschen mit Knorpelschäden bzw. Athrose?

Meistens ist das Problem: Das Verhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Wenn die Belastbarkeit eines Knorpels nicht groß ist, sollte man die Belastung anpassen. Wenn die Belastbarkeit eines Knorpels aber groß ist, kann man auch eine Ironmandistanz im Triathlon ohne Probleme absolvieren.

Also sollte die Frage immer laauten: Wie belastbar ist mein Knorpel?

Bewegung ist der Schlüssel

Also liegt im Druck, und damit in der Bewegung der Schlüssel. Aber wie viel Druck bzw. Bewegung ist gut und wie viel schädlich? Dafür gibt es leider keine Faustformel, denn dein Knorpel kann sich an neue Reize adaptieren und sich dadurch auch kräftigen.

Grundregel für Knorpelgeschädigte:

Wenn man nun einen Knorpelschaden hat, sollte man immer so trainieren, dass man während oder nach dem Training keine Schmerzen oder Schwellungen im betroffen Gelenk entwickelt. Mit wie viel Gewicht oder Umfang man anfängt sollte auch da jeder selbst bestimmen können. Fühlt man sich unsicher, sollte man ein Trainer oder Therapeuten fragen.

Neben dem Muskelaufbau sollte man das Stretching nicht vernachlässigen. Auch sollte auf  die Ernährung geachtet werden, und ausreichend Flüssigkeit, in Form von Wasser zugefügt werden. Sowohl im Alltag, als auch während sportlichen Belastungen

Falls du Fragen oder Anregungen zu dieser Thematik hast, schreib uns gerne.

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